Neuerscheinung: Ethik und Gesellschaft (1/2025) – Praktiken und Institutionen der Solidarität

Im vergangenen Mai ist die neueste Ausgabe von Ethik und Gesellschaft (1/2025) erschienen. Sie trägt den Titel „Praktiken und Institutionen der Solidarität. Sozialethische und politisch-theologische Perspektiven“. Das online frei zugängliche Heft knüpft an zeitgenössische Debatten an, die den umstrittenen, umkämpften, ambivalenten Charakter von Solidarität betonen: Wie weit reicht Solidarität angesichts der fortschreitenden Zerstörung der planetaren Lebensgrundlagen? Wen schließt sie unter dem Eindruck fortdauernder kolonialer und patriarchaler Verhältnisse ein und wen aus? Von wem werden welche solidarischen Anstrengungen verlangt – zu wessen Vorteil? Wer hat Zugang zu solidarischen Institutionen, soll diese stützen und profitiert von ihnen? Inwiefern werden also Solidarisierungen von Desolidarisierungen begleitet und handelt es sich dabei um unumgängliche Prozesse? Entgegen einer offenbar vorhandenen intuitiven Plausibilität in gesellschaftlichen Zusammenhängen bedarf der Begriff der Solidarität heute einer Konturierung, die sich auch anderen als den bekannten Formen und Strukturen der Solidarität zuwendet. Somit legt sich nahe, vor allem das Verhältnis von Praktiken und Institutionen der Solidarität zu fokussieren und dabei mit einer besonderen Sensibilität für Kontexte, In-/Exklusionen und soziale (Macht-)Verhältnisse vorzugehen. Ein gegenwartstaugliches Verständnis von Solidarität lässt sich nur über eine Vielfalt an Perspektiven und Kontexten sowie im Verhältnis zu anderen Schlüsselbegriffen und Grundkategorien erarbeiten. Die Diskussion knüpft dabei an eine lange Tradition der Auseinandersetzung mit dem Solidaritätsthema in politischen Theologien und in der Christlichen Sozialethik an. Diese gilt es, vor dem Hintergrund der aktuellen Krisenlagen fortzuschreiben, zu aktualisieren oder auch neu zu justieren. Dazu möchte die Ausgabe einen Beitrag leisten. Im Rezensionsteil geht es – vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs – um Perspektiven theologischer Friedensethik. Es geht aber auch um theologische Rassismuskritik in den USA (Niebuhr), um die Gottesfrage in einer Welt der Gewalt und nicht zuletzt auch um die Gefahren einer mangelnden Resistenz von Kirche und Christentum ›gegen rechts‹. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Selbstverständnis heutiger Arbeitssoziologie, der Frage nach Eigentumsrechten der Natur, nach alten und neuen Definitionen von ›Wohlstand‹ und nach dem Stellenwert von Kinderrechten in der Corona-Pandemie. Zudem finden sich Rezensionen zu den neuen Büchern von Judith Butler, Onur Erdur, Rahel Jaeggi und Daniel Loick. Hinzu kommen schließlich Besprechungen zu einem Sammelband über das Spätwerk von Jürgen Habermas – und zu einer Promotion, die sich mit der Frage beschäftigt, ob man mit Hannah Arendt und Theodor W. Adorno ›die Welt verändern‹ kann. Zur Website von Ethik und Gesellschaft.

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Hörtipp: Wann wird alles gut? Über den Wunsch nach Erlösung

Unser aller Ur-Sehnsucht: Möge dieses Leben nicht vergeblich sein! Aber wer könnte das garantieren? Ein Podcast aus der Fribourger Ethik-Werkstatt über die große Verheißung der Religion und die Frage, was sie denn bedeuten mag. Nicht nur zu Ostern aktuell… Vier theologische Ethiker:innen sprechen über Verbundensein und ein gutes Leben für alle.   Zu hören sind die aktuelle Folge sowie alle weiteren Episoden überall da, wo es Podcasts gibt. Mehr Informationen auf der Website: https://omg-podcast.com/

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Neuerscheinung: Communicatio Socialis (1/2025) – Gesellschaftlicher Zusammenhalt

Die neue Ausgabe von Communicatio Socialis (1/2025) ist in der Nomos eLibrary erschienen. Schwerpunkt dieser Ausgabe ist das Thema „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“. Dabei werden unter anderem die Fragen nach der Verbindung von Berichterstattung und digitalen Plattformen mit dem gesellschaftlichen Zusammenhalt respektive der Verantwortung von Medienschaffenden gestellt. Weitere Informationen zur Ausgabe findet man auf der Website von Communicatio Socialis. Zu den Beiträgen der Ausgabe: Michael Jäckel gibt einen historischen Überblick über den Wandel von Gemeinschaft und Gesellschaft. Vivian Stamer und Ralf Hohlfeld präsentieren eine Studie über die Beweggründe und Ansichten von Rundfunkverweigerern und deren Haltung zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Thomas Bohrmann analysiert filmethisch, wie Sportfilme als Medium zur Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts wirken. Johannes Crückeberg spricht im Interview über die Bedeutung lokaler Medien und Gemeinschaften gegen extremistische Tendenzen. Beatrice Dernbach untersucht, wie die Medienberichterstattung den gesellschaftlichen Diskurs über nachhaltigen Wandel prägt. Kristina Wied diskutiert die Potenziale von Service Learning-Projekten in der Kommunikationswissenschaft zur Stärkung gesellschaftlicher Verantwortung. Angela Jain stellt das Projekt „Forum gegen Fakes“ der Bertelsmann Stiftung vor, das Bürger:innen aktiv in die Bekämpfung von Desinformation einbindet. In der Rubrik „Kommunikation in Religion und Gesellschaft“ warten weitere spannende Beiträge, unter anderem von Evelyn Bokler sowie Alexander Filipović und Marianne Heimbach-Steins.

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Hörtipp: Du bist meine Heldin! Brauchen wir Vorbilder?

Sich an anderen orientieren, aber die eigene Verantwortung nicht abgeben – das ist ein schmaler Grat, zumal in post-heroischen Zeiten. Der theologisch-ethische Podcast OMG handelt im März über das Vorbild-Suchen und Vorbild-Sein. Vier theologische Ethiker:innen sprechen über Verbundensein und ein gutes Leben für alle.   Zu hören sind die aktuelle Folge sowie alle weiteren Episoden überall da, wo es Podcasts gibt. Mehr Informationen auf der Website: https://omg-podcast.com/

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Hörtipp: Feminismus für Männer. (K)ein Thema?!

Männlichkeit leben, aber jenseits der patriarchalen Box – ist das nicht die notwendige Ergänzung zum feministischen Kampf für die Gleichberechtigung der Frauen? Vier theologische Ethiker:innen sprechen über Verbundensein und ein gutes Leben für alle.   Zu hören sind die aktuelle Folge sowie alle weiteren Episoden überall da, wo es Podcasts gibt. Mehr Informationen auf der Website: https://omg-podcast.com/

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Hörtipp: Glaube, Demokratie und Polarisierung – Glauben Christ:innen an Demokratie?

In der jüngsten Podcastfolge von „Diesseits von Eden“ wird live von der Pastoraltagung 2025 in Salzburg berichtet, die unter dem Thema „Demokratie und die Rolle der Kirche in einer polarisierten Gesellschaft“ steht. Zu Gast ist Regina Polak, Pastoraltheologin und Mitautorin der Studie „Was glaubt Österreich?“. Das Gespräch beleuchtet überraschende Erkenntnisse über Glaubensvorstellungen, gesellschaftliche Werte und deren Einfluss auf die Demokratie in Österreich. Themen wie die sinkende Religiosität, Herausforderungen durch autoritäre Einstellungen und Vorurteile sowie positive Potenziale religiöser Gemeinschaften für die Demokratie werden kritisch diskutiert. Abschließend wird über die Rolle der Kirche und die Verantwortung für demokratiepolitische Bildung reflektiert. (Text der Folgenbeschreibung des Podcasts übernommen) Mehr Informationen zur Folge finden sie auf der Website des Podcasts Diesseits von Eden. Zu hören sind diese Folge sowie alle weiteren Episoden von „Diesseits von Eden“ überall da, wo es Podcasts gibt.

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Neuerscheinung: Globale Gesundheit und Sozialethik (JCSW 2024/65)

Der neue Band des Jahrbuchs für Christliche Sozialwissenschaften (2024/65) ist dem Schwerpunktthema Globale Gesundheitsethik gewidmet und profiliert im Gespräch mit angrenzenden Disziplinen das Querschnittsthema „Globale Gesundheit“ als eine gleichermaßen hochaktuelle wie sozialethisch relevanten Schlüsselaufgabe. Nicht zuletzt soll der Band dem bislang kaum entwickelten interdisziplinären Dialog zwischen Global Health Ethics und Theologischer Ethik einen kräftigen Impuls geben. Zur Online-Ausgabe (Open Access). Gerne möchten wir bei dieser Gelegenheit auch auf den aktuellen Call for Papers für den 66. Band des JCSW aufmerksam machen. Einsendeschluss der vollständigen Beiträge ist der 31. Januar 2025.

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Hörtipp: Krippe auf der Kippe. Geht Weihnachten auch ohne Gott?

Innehalten im Galopp der Zeiten, Freude am Schenken, Alleinsein als No-Go, der Familie begegnen und sie manchmal (kaum) aushalten. Für all das steht Weihnachten. Die Weihnachtsausgabe von „OMG. Der Podcast über mehr als alles“ dreht sich um das Fest der Feste und seine frohe Botschaft für alle. Im Gespräch: Vier theologische Ethiker:innen aus Fribourg/CH.  Zu hören sind die Weihnachtsfolge sowie alle weiteren Episoden überall da, wo es Podcasts gibt. Mehr Informationen auf der Website: https://omg-podcast.com/

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Neuerscheinung: Zwischen Privat und Öffentlich. Hybride Räume im Umbruch der Corona-Pandemie

Eine neue Ausgabe der Onlinezeitschrift „Ethik und Gesellschaft“ ist erschienen. Unter demTitel „Zwischen Privat und Öffentlich: Hybride Räume im Umbruch der Corona-Pandemie“ wirdin neun Beiträgen untersucht, wie sich Öffentlichkeit und Privatsphäre sowie entsprechendeRollen der einzelnen im Zuge der Corona-Pandemie verändert haben. Im Rezensionsteilwerden achtzehn Bücher besprochen, u.a. Bücher zu Leben, Werk und Religionsphilosophie vonImmanuel Kant, zum Menschenrechtsethos sowie zu Rechtspopulismus, liberaler Demokratie undLiberalismuskritik. Zum Heft (Beiträge sind frei online zugänglich).

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Open Access Publikation: Entscheidungen in Grenzsituationen. Medizin- und Gesundheitsethik in theologischer Perspektive

Die Publikation „Entscheidungen in Grenzsituationen. Medizin- und Gesundheitsethik in theologischer Perspektive“ von Markus Zimmermann (Schwabe Verlag/Echter Verlag, 2024) steht ab sofort allen Interessierten kostenlos zum Download zur Verfügung. Zum Inhalt: Der medizinisch-technische Fortschritt bringt neue Handlungsmöglichkeiten mit sich, die sowohl in der klinischen Versorgung als auch auf organisations- und gesundheitspolitischer Ebene den alltäglichen Entscheidungsdruck verstärken. Entscheidungen in Grenzsituationen, existenzielle wie gerechtigkeitsrelevante Herausforderungen stehen daher im Zentrum der Beiträge. In theologisch-ethischer Perspektive werden grundlegende Fragen und Herangehensweisen erörtert, schwierige Entscheidungen in der Gesundheitsversorgung, am Lebensbeginn sowie am Lebensende erwogen und ethische Orientierung geboten. Dabei wird deutlich, dass heute sowohl die Idee der Machbarkeit als auch der Umgang mit dem gesellschaflichen Pluralismus an Grenzen stößt: Eine ethische Streitkultur mit guten Argumenten erweist sich daher als genauso nötig wie die Anerkennung der condition humaine  – dies nicht zuletzt mit Blick auf eine zeitgemäße Lebens- und Sterbekunst. (Kurzbeschreibung des Verlags) Zum Volltext geht es hier!

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