Sozialethische Zwischenrufe zur Bundestagswahl VIII: KI wird die Zukunft prägen – eine Erkenntnis, die Folgen haben muss

Im Zuge der kommenden Bundestagswahl erscheinen im wöchentlichen Abstand in der Reihe „Sozialethische Zwischenrufe zur Bundestagswahl“ Beiträge zu aktuellen Themen wie Migration, Gesundheit, KI und mehr. Die Beiträge werden von Mitgliedern der AG Christliche Sozialethik verfasst. Dieser Beitrag wurde als Gastbeitrag in die Reihe aufgenommen. In seinem Artikel „KI wird die Zukunft prägen – eine Erkenntnis, die Folgen haben muss“ auf katholisch.de betont der Sozialethiker Alexander Filipović die wachsende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) und fordert eine intensivere politische Auseinandersetzung mit diesem Thema, insbesondere im Kontext der bevorstehenden Bundestagswahl. Filipović kritisiert, dass Technologiepolitik traditionell im Schatten von Innen-, Außen- und Wirtschaftspolitik steht, obwohl KI-Technologien zunehmend alle Wirtschaftsbereiche durchdringen – von Industrie und Landwirtschaft über Gesundheit und Pflege bis hin zum Handwerk. Diese Transformation vergleicht er mit der industriellen Revolution und betont, dass die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und der gesellschaftliche Wohlstand künftig stark von der Integration und Nutzung von KI abhängen werden.​ Neben den technischen und wirtschaftlichen Aspekten hebt Filipović die ethischen Fragen hervor, die mit dem Einsatz von KI einhergehen. Themen wie Datenschutz, Verzerrungen in Datensätzen und die Sicherstellung menschlicher Aufsicht über KI-Systeme sind dabei zentral. Er fordert, dass insbesondere die Christliche Sozialethik sich mit Fragen auseinandersetzt, wie KI unsere Vorstellungen von Gemeinschaft, Solidarität und Gesellschaft verändert. Zudem stellt er Fragen nach dem Zugang zu und der Kontrolle über diese mächtigen Technologien sowie den globalen Machtungleichgewichten, die dadurch verfestigt oder neu geschaffen werden könnten.​ Abschließend ruft Filipović dazu auf, die Chancen der KI zu erkennen und aktiv zu gestalten, um sowohl wirtschaftlichen Wohlstand als auch gesellschaftliche Werte in Einklang zu bringen. Eine proaktive und werteorientierte KI-Politik, denkbar auch in einem eigenen KI-Ministerium, sei unerlässlich, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden Link zum Volltext.

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Call for Papers: Sammelband Kirche in Gesellschaft: (Un)begrenzte Möglichkeiten?

Begleitend zum „1. Regensburger Symposium zu Kirche in Gesellschaft“ (23. November 2024) lädt das Organisationsteam zur Einreichung wissenschaftlicher Beiträge zum Thema „Kirche in Gesellschaft – (Un)begrenzte Möglichkeiten?“ für den Konferenz-Begleitband ein. Personen aller Fachrichtungen können ihren Blick auf den Themenkomplex „Kirche und Gesellschaft“ in Form eines Artikels einbringen und so den Diskurs über die bereits im Rahmen des Symposiums präsentierten Beiträgen hinaus weiter bereichern. Die Aufsätze sollen ca. 30.000 Zeichen umfassen und in Deutsch oder Englisch abgefasst sein. Die eingereichten und ausgewählten Beiträge werden sowohl in gedruckter Form als auch im Open Access-Format im symposiumsbegleitenden Reihenband im Regensburger Verlag Schnell + Steiner publiziert.Bis 18. April 2025 wird um Abstracts mit einer knappen Zusammenfassung des Artikelinhalts bzw. des Konzepts gebeten. Die Deadline für die publizierten Beiträge ist der 12. September 2025. Zum Call for Papers als PDF.

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Gastbeitrag: Das „Tor zur Hölle“ schließen? Zum Zustand der Demokratie im Bundestag

Im Zuge der kommenden Bundestagswahl erscheinen im wöchentlichen Abstand in der Reihe „Sozialethische Zwischenrufe zur Bundestagswahl“ Beiträge zu aktuellen Themen wie Migration, Gesundheit, KI und mehr. Die Beiträge werden von Mitgliedern der AG Christliche Sozialethik verfasst. Dieser Beitrag wurde als Gastbeitrag in die Reihe aufgenommen. In seinem Artikel „Das ‚Tor zur Hölle‘ schließen? Zum Zustand der Demokratie im Bundestag“ auf katholisch.de analysiert der Sozialethiker Matthias Möhring-Hesse die jüngsten politischen Entwicklungen im Bundestag. Auslöser seiner Betrachtung ist die Entscheidung der Unionsparteien, gemeinsam mit der AfD eine parlamentarische Mehrheit zu bilden, um eine „Wende der Migrationspolitik“ zu demonstrieren. SPD-Fraktionsvorsitzender Rolf Mützenich kritisierte dieses Vorgehen scharf und sprach davon, dass damit das „Tor zur Hölle“ geöffnet worden sei. Möhring-Hesse erläutert die Bedeutung dieser Metapher und betont, dass die bewusste Zusammenarbeit mit extrem rechten Kräften die demokratische Kultur gefährdet. Er warnt davor, dass solche Allianzen langfristig die Grundwerte der Demokratie untergraben und zu einer Normalisierung extremistischer Positionen führen könnten. Der Autor appelliert an die demokratischen Parteien, klare Grenzen zu ziehen und die Integrität des parlamentarischen Systems zu schützen, um die Demokratie vor schleichender Erosion zu bewahren. Link zum Volltext.

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Sozialethische Zwischenrufe zur Bundestagswahl VII: Das Bürgergeld als soziale Hängematte? Warum dieser Vorwurf falsch ist

Im Zuge der kommenden Bundestagswahl erscheinen im wöchentlichen Abstand in der Reihe „Sozialethische Zwischenrufe zur Bundestagswahl“ Beiträge zu aktuellen Themen wie Migration, Gesundheit, KI und mehr. Die Beiträge werden von Mitgliedern der AG Christliche Sozialethik verfasst. In seinem Artikel „Das Bürgergeld als soziale Hängematte? Warum dieser Vorwurf falsch ist“ auf katholisch.de setzt sich der Sozialethiker Bernhard Emunds mit der Kritik am Bürgergeld auseinander. Er analysiert, warum die verbreitete Vorstellung, das Bürgergeld fördere Arbeitsunwilligkeit, auf falschen Annahmen beruht und wie es im politischen Wahlkampf instrumentalisiert wird. Seit 2023 steckt Deutschland in einer wirtschaftlichen Schwächephase, die auch zu steigenden Arbeitslosenzahlen geführt hat. Besonders Geflüchtete aus der Ukraine, die Bürgergeld beziehen, tragen zu dieser Entwicklung bei. In solchen Krisenzeiten mehren sich Vorwürfe, dass Sozialleistungen wie das Bürgergeld eine „soziale Hängematte“ darstellen, anstatt Menschen zur Arbeit zu motivieren. Vor der Bundestagswahl 2025 haben mehrere Parteien das Thema Bürgergeld aufgegriffen, insbesondere FDP und Union. Während die FDP jene betont, die „mit ihrer Leistung Solidarität erst möglich machen“, spricht die Union von einer „Agenda für die Fleißigen“. Auch im TV-Duell zwischen Olaf Scholz und Friedrich Merz wurde das Bürgergeld stark kritisiert, wobei beide ankündigten, härter gegen vermeintlich „arbeitsunwillige“ Leistungsbezieher vorzugehen. Ein zentraler Kritikpunkt ist der Begriff „Bürgergeld“ selbst, der bei vielen den Eindruck erweckt, es handle sich um ein bedingungsloses Grundeinkommen. Emunds stellt klar, dass dies nicht der Fall ist: Das Bürgergeld bleibt eine bedarfsabhängige Sozialleistung, die nachrangig zu Erwerbseinkommen und Sozialversicherungsansprüchen gewährt wird. Die Umbenennung von „Hartz IV“ sollte lediglich die gesellschaftliche Akzeptanz der Grundsicherung erhöhen. Bernhard Emunds macht deutlich, dass die Darstellung des Bürgergelds als „soziale Hängematte“ nicht der Realität entspricht. Vielmehr wird das Thema im Wahlkampf genutzt, um Vorurteile zu verstärken. Eine sachliche Debatte sei notwendig, um die tatsächlichen Herausforderungen des Arbeitsmarktes und der sozialen Sicherung in den Blick zu nehmen. Link zum Volltext.

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Sozialethische Zwischenrufe zur Bundestagswahl VI: Das Gesundheitswesen ist krank – das braucht es für seine Heilung

Im Zuge der kommenden Bundestagswahl erscheinen im wöchentlichen Abstand in der Reihe „Sozialethische Zwischenrufe zur Bundestagswahl“ Beiträge zu aktuellen Themen wie Migration, Gesundheit, KI und mehr. Die Beiträge werden von Mitgliedern der AG Christliche Sozialethik verfasst. In seinem Artikel „Das Gesundheitswesen ist krank – das braucht es für seine Heilung“ auf katholisch.de analysiert der Sozialethiker Christof Mandry die tiefgreifenden Herausforderungen, vor denen das deutsche Gesundheitssystem steht. Er betont, dass der eklatante und weiter zunehmende Personalmangel nicht nur Pflegekräfte betrifft, sondern auch das ärztliche Personal, insbesondere angesichts der bevorstehenden Ruhestandswelle. Prognosen des Statistischen Bundesamts zufolge wird bis 2049 ein ungedeckter Bedarf von mindestens 280.000 Pflegekräften erwartet, und trotz zuletzt steigender Zahlen bei Ärztinnen und Ärzten könnten bis 2030 bis zu 50.000 Stellen unbesetzt bleiben. Zusätzlich führen Insolvenzen von Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern zu Ängsten vor regionalen Versorgungskrisen, insbesondere in ländlichen Gebieten, wo Pflegeheimplätze und Krankenhausbetten schwerer zu finden sind. Mandry äußert auch Bedenken hinsichtlich der langfristigen Finanzierbarkeit des aktuellen Kranken- und Pflegeversicherungssystems, das durch demografische Ungleichgewichte belastet wird. Es besteht die Sorge, dass Krankenkassenbeiträge und Pflegeeigenleistungen unaufhaltsam steigen oder nur durch Leistungskürzungen auf dem heutigen Niveau gehalten werden können. Mandry fordert daher werteorientierte und durchdachte Reformen, die die Gesundheitsversorgung nachhaltig sichern. Er betont die Notwendigkeit neuer Ideen, sachorientierter politischer Debatten und erheblicher Kompromissbereitschaft. Ein verlässliches Gemeinwesen müsse sich daran messen lassen, dass Reformen im Gesundheitswesen werteorientiert und durchdacht angegangen und beharrlich verständlich gemacht werden. Zudem unterstreicht er die Bedeutung von Prävention und Gesundheitsförderung in verschiedenen Politikbereichen sowie die Aufwertung von Rehabilitation im Gesundheitswesen. Eine nachhaltige und verlässliche Finanzierung der Kranken- und Pflegeversorgung sei unerlässlich. Mandry plädiert für soziale Innovationen, wie die Entwicklung lokaler Gesundheitsnetzwerke und die Einbindung von Migrantinnen und Migranten, um dem Personalmangel entgegenzuwirken. Dabei betont er die Bedeutung internationaler Solidarität und fairer Praktiken beim Anwerben von Fachkräften. Abschließend appelliert Mandry an die Gesellschaft, die solidarischen Kräfte zu stärken, die Chancen einer subsidiär organisierten Gesellschaft zu nutzen und die Würde aller Menschen konsequent in den Mittelpunkt zu stellen. Nur durch gemeinsames Handeln und werteorientierte Reformen könne die Gesundheitsversorgung in Deutschland zukunftsfähig gestaltet werden. Link zum Volltext.

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Interview mit Thomas Eggensperger zur Migrationsdebatte

In einem am 13. Februar 2025 auf katholisch.de erschienenen Interview nimmt der Sozialethiker Thomas Eggensperger zur aktuellen Migrationsdebatte Stellung. Insbesondere geht er auf die Frage ein, ob mit dem augustinischen Begriff „Ordo armoris“ argumentiert werden kann. Damit nimmt er Bezug auf einen in Communio erschienen Artikel des Alttestamentlers Ludger Schwienhorst-Schönberger und kritisiert dessen Auslegung der theologischen Konzepte von Augustinus und Thomas von Aquin. Eggensperger plädiert für politisches Engagement der Kirchen und sieht es als ihre Aufgabe, sich mit konstruktiven Beiträgen in die Debatte einzubringen. Zum katholisch.de-Interview mit Thomas Eggensperger: Kirchen haben den Auftrag, sich politisch zu engagieren. Thomas Eggensperger zur Migrationsdebatte und dem „Ordo amoris“

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Sozialethische Zwischenrufe zur Bundestagswahl: Stimmen aus der AG Christliche Sozialethik

Die Artikelreihe „Sozialethische Zwischenrufe zur Bundestagswahl“ auf katholisch.de bietet fundierte sozialethische Perspektiven zu zentralen Themen des aktuellen Bundestagswahlkampfs. Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik analysieren dabei verschiedene gesellschaftliche Herausforderungen und geben Denkanstöße für eine verantwortungsbewusste Wahlentscheidung. Bereits erschienene Beiträge

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Sozialethische Zwischenrufe zur Bundestagswahl V: Gegen das Zaudern: Plädoyer für eine sozial-ökologische Transformation

Im Zuge der kommenden Bundestagswahl erscheinen im wöchentlichen Abstand in der Reihe „Sozialethische Zwischenrufe zur Bundestagswahl“ Beiträge zu aktuellen Themen wie Migration, Gesundheit, KI und mehr. Die Beiträge werden von Mitgliedern der AG Christliche Sozialethik verfasst. In ihrem Artikel „Gegen das Zaudern: Plädoyer für eine sozial-ökologische Transformation“ auf katholisch.de betont die Sozialethikerin Anna Maria Riedl die Dringlichkeit einer umfassenden sozial-ökologischen Transformation. Sie kritisiert, dass im aktuellen Bundestagswahlkampf Themen wie Wirtschaft und Migration im Vordergrund stehen, während der Klimawandel und ökologische Fragen vernachlässigt werden. Riedl warnt vor populistischen Tendenzen, die ökologische Maßnahmen als Projekte „links-grün verseuchter Eliten“ diffamieren und somit notwendige Veränderungen blockieren. Sie plädiert für einen tiefgreifenden Wandel in ökonomischen, politischen, sozialen und kulturellen Bereichen, um irreversible Schäden am Erd- und Ökosystem zu vermeiden. Dieser Transformationsprozess müsse von Politik, Bürger:innen, Zivilgesellschaft und Unternehmen gemeinsam vorangetrieben werden. Riedl appelliert an die Wähler:innen, Parteien zu unterstützen, die konkrete Schritte für eine sozial-ökologische Transformation anbieten, und ermutigt dazu, „unruhig zu bleiben“, um notwendige Veränderungen aktiv einzufordern. Link zum Volltext.

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Sozialethische Zwischenrufe zur Bundestagswahl IV: Ein Richtungswahlkampf mit prekären Aussichten

Im Zuge der kommenden Bundestagswahl erscheinen im wöchentlichen Abstand in der Reihe „Sozialethische Zwischenrufe zur Bundestagswahl“ Beiträge zu aktuellen Themen wie Migration, Gesundheit, KI und mehr. Die Beiträge werden von Mitgliedern der AG Christliche Sozialethik verfasst. In seinem Artikel „Ein Richtungswahlkampf mit prekären Aussichten“ auf katholisch.de analysiert der Sozialethiker Matthias Möhring-Hesse die aktuelle politische Lage in Deutschland vor der Bundestagswahl am 23. Februar 2025. Er stellt fest, dass die Wahrscheinlichkeit für stabile und weniger zerstrittene Regierungskoalition gering ist und dass Deutschland sich auf ein „neues Normal“ einstellen muss, in dem prekäre Regierungskoalitionen zur Regel werden. Möhring-Hesse betont, dass die Demokratie in Deutschland trotz dieser Herausforderungen funktionsfähig bleibt. Er analysiert in Folge des Scheiterns der Ampelkoalition, dass die Parteien im aktuellen Wahlkampf zu kompromisslosen und eindeutigen politische Positionen neigen, die die zukünftige Koalitionsfähigkeit der Parteien herausfordert. Der Tübinger Sozialethiker ruft die demokratischen Parteien dazu auf, trotz inhaltlicher Differenzen ihre Bündnisfähigkeit zu bewahren und die Wählerinnen und Wähler realistisch auf mögliche Koalitionen vorzubereiten. Abschließend appelliert Möhring-Hesse an die Wählerinnen und Wähler, Parteien zu unterstützen, die in der Lage sind, prekäre Koalitionen einzugehen und zu stabilisieren, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern. Link zum Volltext.

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Hörtipp: Glaube, Demokratie und Polarisierung – Glauben Christ:innen an Demokratie?

In der jüngsten Podcastfolge von „Diesseits von Eden“ wird live von der Pastoraltagung 2025 in Salzburg berichtet, die unter dem Thema „Demokratie und die Rolle der Kirche in einer polarisierten Gesellschaft“ steht. Zu Gast ist Regina Polak, Pastoraltheologin und Mitautorin der Studie „Was glaubt Österreich?“. Das Gespräch beleuchtet überraschende Erkenntnisse über Glaubensvorstellungen, gesellschaftliche Werte und deren Einfluss auf die Demokratie in Österreich. Themen wie die sinkende Religiosität, Herausforderungen durch autoritäre Einstellungen und Vorurteile sowie positive Potenziale religiöser Gemeinschaften für die Demokratie werden kritisch diskutiert. Abschließend wird über die Rolle der Kirche und die Verantwortung für demokratiepolitische Bildung reflektiert. (Text der Folgenbeschreibung des Podcasts übernommen) Mehr Informationen zur Folge finden sie auf der Website des Podcasts Diesseits von Eden. Zu hören sind diese Folge sowie alle weiteren Episoden von „Diesseits von Eden“ überall da, wo es Podcasts gibt.

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