Call for Papers: Sozialethik der Gemeingüter – Berliner Werkstattgespräch 2026

2026 widmet sich das alljährliche Werkstattgespräch der AG Christliche Sozialethik dem Thema „Sozialethik der Gemeingüter“. Es findet von 16. bis 18. Februar 2026 in der Katholischen Akademie Berlin statt. Im Rahmen der Tagung sind am Dienstag, den 17. Februar 2025, Kleingruppen vorgesehen, in denen Beiträge mit einer Vortragsdauer von max. 25 Minuten präsentiert werden können. Das Vorbereitungsteam lädt herzlich zur Einreichung von Themenvorschlägen und möglichen Beiträgen aus der Christlichen Sozialethik und benachbarten Disziplinen ein. Angesprochen sind ausdrücklich auch Nachwuchswissenschaftler:innen. Die Beiträge sollten sich im Themenfeld der Tagung verorten. Sie können konzeptuelle Fragen der Gemeingüter bearbeiten oder allgemeine, übergreifende Perspektiven auf gesellschaftlich gewollte Güter entfalten. Sie können sich kritisch mit Theorien der Gemeingüter, deren Bewirtschaftung oder ihrer staatlichen Gewährleistung beschäftigen. Oder sie können – dann aber vermutlich bezogen auf bestimmte Gemeingüter – deren politischen Aushandlung, deren Erstellung und die dafür notwendige Arbeit, deren staatliche Organisation und Finanzierung oder deren Bereitstellung und Nutzung untersuchen und beurteilen. Ebenso kann der Beitrag untersucht werden, den die Kirchen und kirchlich gebundenen Wohlfahrtsverbände leisten, um Gemeingüter her- und bereitzustellen, und die Rechtfertigungen, die sie dafür innerhalb der Kirchen und nach außen hin geben. Einsendeschluss ist am 15.09.2025. Weitere Informationen finden sich hier.

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Neuerscheinung: Ethik und Gesellschaft (1/2025) – Praktiken und Institutionen der Solidarität

Im vergangenen Mai ist die neueste Ausgabe von Ethik und Gesellschaft (1/2025) erschienen. Sie trägt den Titel „Praktiken und Institutionen der Solidarität. Sozialethische und politisch-theologische Perspektiven“. Das online frei zugängliche Heft knüpft an zeitgenössische Debatten an, die den umstrittenen, umkämpften, ambivalenten Charakter von Solidarität betonen: Wie weit reicht Solidarität angesichts der fortschreitenden Zerstörung der planetaren Lebensgrundlagen? Wen schließt sie unter dem Eindruck fortdauernder kolonialer und patriarchaler Verhältnisse ein und wen aus? Von wem werden welche solidarischen Anstrengungen verlangt – zu wessen Vorteil? Wer hat Zugang zu solidarischen Institutionen, soll diese stützen und profitiert von ihnen? Inwiefern werden also Solidarisierungen von Desolidarisierungen begleitet und handelt es sich dabei um unumgängliche Prozesse? Entgegen einer offenbar vorhandenen intuitiven Plausibilität in gesellschaftlichen Zusammenhängen bedarf der Begriff der Solidarität heute einer Konturierung, die sich auch anderen als den bekannten Formen und Strukturen der Solidarität zuwendet. Somit legt sich nahe, vor allem das Verhältnis von Praktiken und Institutionen der Solidarität zu fokussieren und dabei mit einer besonderen Sensibilität für Kontexte, In-/Exklusionen und soziale (Macht-)Verhältnisse vorzugehen. Ein gegenwartstaugliches Verständnis von Solidarität lässt sich nur über eine Vielfalt an Perspektiven und Kontexten sowie im Verhältnis zu anderen Schlüsselbegriffen und Grundkategorien erarbeiten. Die Diskussion knüpft dabei an eine lange Tradition der Auseinandersetzung mit dem Solidaritätsthema in politischen Theologien und in der Christlichen Sozialethik an. Diese gilt es, vor dem Hintergrund der aktuellen Krisenlagen fortzuschreiben, zu aktualisieren oder auch neu zu justieren. Dazu möchte die Ausgabe einen Beitrag leisten. Im Rezensionsteil geht es – vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs – um Perspektiven theologischer Friedensethik. Es geht aber auch um theologische Rassismuskritik in den USA (Niebuhr), um die Gottesfrage in einer Welt der Gewalt und nicht zuletzt auch um die Gefahren einer mangelnden Resistenz von Kirche und Christentum ›gegen rechts‹. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Selbstverständnis heutiger Arbeitssoziologie, der Frage nach Eigentumsrechten der Natur, nach alten und neuen Definitionen von ›Wohlstand‹ und nach dem Stellenwert von Kinderrechten in der Corona-Pandemie. Zudem finden sich Rezensionen zu den neuen Büchern von Judith Butler, Onur Erdur, Rahel Jaeggi und Daniel Loick. Hinzu kommen schließlich Besprechungen zu einem Sammelband über das Spätwerk von Jürgen Habermas – und zu einer Promotion, die sich mit der Frage beschäftigt, ob man mit Hannah Arendt und Theodor W. Adorno ›die Welt verändern‹ kann. Zur Website von Ethik und Gesellschaft.

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Stellenausschreibung Bonn: Referent:in (m/w/d) für Wirtschafts- und Sozialethik

Das Sekretariat der deutschen Bischofskonferenz sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine:n Referent:in (m/w/d) für Wirtschafts- und Sozialethik. Es handelt sich um eine unbefristete Stelle mit einem Beschäftigungsumfang von 100 Prozent. Weitere Informationen zu Aufgaben und Anforderungen sind in der Ausschreibung der Stelle zu finden. Die Bewerbung über das online Karriereportal der DBK ist bis 29. Juni möglich.

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Call for Abstracts: Comparative Theology and Social Work in Paderborn

Von 16. bis 17. September 2025 findet an der Universität Paderborn das International Meeting on Comparative Theology 2025 statt. Unter dem Titel „Comparative Theology and Social Work“ widmet es sich den Überschneidungen von Religion, Sozialarbeit, sozialer Gerechtigkeit und sozialer (Un-)Gleichheit. Die Konferenz soll den interdisziplinären Dialog fördern und sich mit der Frage befassen, wie religiöse Traditionen, theologische Grundsätze und interreligiöse Zusammenarbeit zu sozialem Engagement und Einsatz für Gerechtigkeit beitragen können. Wissenschaftler:innen sind aufgerufen, Abstracts zu Themen wie interreligiöse Seelsorge, Gemeindearbeit, Ethik in der Sozialarbeit und die Rolle von Religionsgemeinschaften für die soziale Gerechtigkeit einzureichen. Einreichfrist ist der 15. Mai 2025. Zum Call for Abstracts als PDF, zur Website des Zentrums für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften der Universität Paderborn.

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07.05.2025 Sozialethische Morgenlage Mitteleuropa mit Branimir Stanić

Der Kurzimpuls der Sozialethischen Morgenlage wird von Branimir Stanić, Chefredakteur und Direktor der kroatischen katholischen Wochenzeitung „Stimme des Konzils“, zum Thema „Medienpräsenz der katholischen Kirche in Kroatien am Beispiel der wichtigsten kirchlichen Wochenzeitung ‚Stimme des Konzils’“ gestaltet. Termin: 07.05.2025, 08:15-09:00 Uhr Moderation:Assoc.Prof. Marijana Kompes, Katholische Universität Kroatien Für die Anmeldung folgen Sie bitte dem Link.

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Nachruf: Prof. Dr. Dr. h.c. Lothar Roos

Der nachfolgende Text ist eine Kurzzusammenfassung des Nachrufs, der vom BKU veröffentlicht wurde. Das Original können Sie hier lesen. Prälat Prof. Dr. Lothar Roos ist am 22. April 2025 im Alter von 89 Jahren verstorben. Über Jahrzehnte hinweg prägte er die christliche Sozialethik in Deutschland – als Professor für Gesellschaftslehre sowie als geistlicher Ratgeber. Sein Wirken war geprägt von der Überzeugung, dass Glaube, wirtschaftliches Handeln und gesellschaftliche Verantwortung untrennbar zusammengehören. Seine Lehrtätigkeit an den Universitäten Mainz und Bonn sowie seine Mitarbeit in zahlreichen kirchlichen Gremien machten ihn zu einer wichtigen Stimme im Dialog zwischen Kirche und Gesellschaft. Roos verband theologische Tiefe mit gesellschaftlicher Wachheit – und ermutigte Generationen von Studierenden, Verantwortung in Beruf und Öffentlichkeit als Ausdruck christlicher Berufung zu begreifen.

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01.04.2025 Sozialethische Morgenlage Mitteleuropa mit Prof.em. Janez Juhant

Die Vereinigung für Sozialethik in Mitteleuropa lädt herzlich zur nächsten „Sozialethischen Morgenlage Mitteleuropa“ ein.  Der Kurzimpuls der Sozialethischen Morgenlage wird von Prof.em. Janez Juhant, Professor emeritus für Philosophie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Ljubljana, Slowenien, zum Thema „Die Polarisierung in der Gesellschaft und die Rolle der Kirche in Vergangenheit und Gegenwart: Überlegungen aus Slowenien“ gestaltet. Themenbeschreibung: Wir erleben eine zunehmende Polarisierung in unserer Gesellschaft, die den Aufstieg von links- und rechtsextremen Optionen ermöglicht. Dies ist eine Herausforderung, auf die auch die katholische Kirche reagieren muss. In Slowenien spüren wir immer noch stark die Spaltung innerhalb der Nation, die während des Zweiten Weltkriegs stattgefunden hat. Mit Prof. Juhant werden wir die Rolle der katholischen Kirche während des Zweiten Weltkriegs und die gegenwärtigen Bemühungen um Versöhnung und ein würdiges Begräbnis für die Opfer der außergerichtlichen Tötungen nach dem Zweiten Weltkrieg kritisch bewerten. Ohne einen Versöhnungsprozess riskiert Slowenien eine noch tiefere Spaltung und eine noch stärkere politische Polarisierung. Ist die Kirche heute aktiver bei der Überwindung von Spaltungen als in der Vergangenheit? Moderation:Assoc.Prof. Roman Globokar, Universität Ljubljana (Slowenien) Für die Anmeldung folgen Sie bitte dem Link.

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18.03.2025 Sozialethische Morgenlage Mitteleuropa mit Dr. habil. Katalin Füzér

Die Vereinigung für Sozialethik in Mitteleuropa lädt herzlich zur nächsten „Sozialethischen Morgenlage Mitteleuropa“ ein. Die Sozialethische Morgenlage richtet sich an Mitglieder der Vereinigung sowie an alle an aktuellen sozialethischen Herausforderungen und Perspektiven interessierte Personen. In 20 minütigen, fundierten, aber nicht zu akademischen Kurzimpulsen oder themenorientierten Gesprächen wird landesbezogen ein Input gegeben. Anschließend verbleiben 20-25 Minuten für Fragen und Diskussion.  Der Kurzinput der Sozialethischen Morgenlage wird von Dr. habil. Katalin Füzér, Professorin und Leitern des Instituts für Soziologie an der Universität Pécs, Ungarn, zum Thema „Synodality, Community-led Local Development and Innovation Ecosystem“ gestaltet. Moderation: Prof. Dr. Gusztáv Kovács, Bischöfliche Theologische Hochschule Pécs (Ungarn) Dr. Tamás Ragadics PhD, Universität Pécs (Ungarn) Für die Anmeldung folgen Sie bitte dem Link.

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Sozialethische Zwischenrufe zur Bundestagswahl VIII: KI wird die Zukunft prägen – eine Erkenntnis, die Folgen haben muss

Im Zuge der kommenden Bundestagswahl erscheinen im wöchentlichen Abstand in der Reihe „Sozialethische Zwischenrufe zur Bundestagswahl“ Beiträge zu aktuellen Themen wie Migration, Gesundheit, KI und mehr. Die Beiträge werden von Mitgliedern der AG Christliche Sozialethik verfasst. Dieser Beitrag wurde als Gastbeitrag in die Reihe aufgenommen. In seinem Artikel „KI wird die Zukunft prägen – eine Erkenntnis, die Folgen haben muss“ auf katholisch.de betont der Sozialethiker Alexander Filipović die wachsende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) und fordert eine intensivere politische Auseinandersetzung mit diesem Thema, insbesondere im Kontext der bevorstehenden Bundestagswahl. Filipović kritisiert, dass Technologiepolitik traditionell im Schatten von Innen-, Außen- und Wirtschaftspolitik steht, obwohl KI-Technologien zunehmend alle Wirtschaftsbereiche durchdringen – von Industrie und Landwirtschaft über Gesundheit und Pflege bis hin zum Handwerk. Diese Transformation vergleicht er mit der industriellen Revolution und betont, dass die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und der gesellschaftliche Wohlstand künftig stark von der Integration und Nutzung von KI abhängen werden.​ Neben den technischen und wirtschaftlichen Aspekten hebt Filipović die ethischen Fragen hervor, die mit dem Einsatz von KI einhergehen. Themen wie Datenschutz, Verzerrungen in Datensätzen und die Sicherstellung menschlicher Aufsicht über KI-Systeme sind dabei zentral. Er fordert, dass insbesondere die Christliche Sozialethik sich mit Fragen auseinandersetzt, wie KI unsere Vorstellungen von Gemeinschaft, Solidarität und Gesellschaft verändert. Zudem stellt er Fragen nach dem Zugang zu und der Kontrolle über diese mächtigen Technologien sowie den globalen Machtungleichgewichten, die dadurch verfestigt oder neu geschaffen werden könnten.​ Abschließend ruft Filipović dazu auf, die Chancen der KI zu erkennen und aktiv zu gestalten, um sowohl wirtschaftlichen Wohlstand als auch gesellschaftliche Werte in Einklang zu bringen. Eine proaktive und werteorientierte KI-Politik, denkbar auch in einem eigenen KI-Ministerium, sei unerlässlich, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden Link zum Volltext.

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